Über die Eltern ist nichts bekannt. Jüngerer Bruder des Ffter Rechenmeisters Simon J. († 1564). Verheiratet (seit 1561) mit der gebürtigen Frankfurterin Clara J., geb. Deublinger (1541-1611), einer Tochter des Goldschmieds Barthel (auch: Barthol) Deublinger († 1565) aus Ulm und dessen Ehefrau Margareta (auch: Margaretha), geb. Bach († 1581). Nachweislich acht Kinder, von denen mindestens zwei Töchter, Clara (seit 1584 in erster Ehe verh. Stöckel, seit 1611 in zweiter Ehe verh. Beyer, um 1562/64 bis 1619) und Ursula (seit 1594 verh. Cless, 1577-?), das Erwachsenenalter erreichten.
Über die Deublinger verband J. eine nicht im Detail belegbare Verschwägerung mit der Familie Strupp aus Gelnhausen. Der Prediger Johann Ulrich Strupp (auch: Strupf, Strüppe, Struppius, Strupfius; † 1567), ein jüngerer Bruder des Arztes
Joachim Strupp (1530-1606), hatte 1563 eine Elisabeth Deublinger (seit 1568 in zweiter Ehe verh. Ritter, † 1595) aus Ffm. geheiratet und war 1564 Ffter Bürger geworden. Er verfasste für seinen „affinis“ (Schwager) Pangratz J. ein lateinisches Trauergedicht in Dialogform auf dessen Bruder Simon J., das in Simon J.s posthum erschienenem großem Rechenbuch 1565 abgedruckt wurde.
J. wurde beim Schreib- und Rechenmeister Johann (I.) Neudörffer (1497-1563) in Nürnberg zum Schreibmeister ausgebildet (nachweisbar 1552 und 1554). Er folgte seinem Bruder Simon J. nach Ffm. und wirkte dort von 1555 bis 1559 als Scribent in städtischen Diensten. Am 27.6.1559 wurde er zum Ratsschreiber und Notarius bestellt (autographischer Dienstbrief im ISG). Am 24.6.1560 erhielt er das Ffter Bürgerrecht. Von 1578 bis zu seinem Tod 1583 bekleidete er das Amt des Stadtschreibers.
1565 gab J. das große Rechenbuch („Ein New vnd Wolgegründt Rechenbuch“) seines Bruders Simon J. posthum in Ffm. heraus (Drucker Georg Rab, Verleger
Sigmund Feyerabend und Simon Hüter). J. besorgte auch die fünf Nachdrucke 1571 bis 1583 von Simon J.s kleinem Rechenbuch („Rechenbuch auff den Linien vnd mit Ziffern“; Drucker
Christian Egenolffs Erben, Verleger
Adam Lonicerus, Johann Cnipius und Paul Steinmeyer). Darin enthalten war die Widmung des Autors Simon J. an Bürgermeister und Rat der Stadt Ffm. (datiert 23.2.1557) aus der Erstauflage und die eigene Widmung des Herausgebers Pangratz J. (datiert 1.4.1571) an den Nürnberger Rechenmeister Johann (II.) Neudörffer (1543-1581), einen Sohn seines Lehrers. Im Anhang der fünf Nachdrucke erschien Simon J.s 1559 verfasste Schrift „Visirruten machen One wechsel durchs Quadrat“ erstmals in gedruckter Form (Manuskript in der UB Ffm., Sign. Ms. germ. qu. 151).
J.s Tochter Clara heiratete in erster Ehe 1584 in Ffm. Barthol Stöckel (auch: Steckle), in zweiter Ehe 1611 in Ffm. den Arzt und Mathematiker
Johann Hartmann Beyer. So gelangten große Teile der Bibliothek von J.s Bruder Simon an
Beyer, der seine gesamte Bibliothek testamentarisch der späteren Stadtbibliothek vermachte.
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